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Neue Elektrofahrzeuge auf den Strassen: Eine Herausforderung für Velofahrer?



Für Velofahrer könnte es bald noch enger werden, denn ein neues Elektromobil erobert die Strassen und darf auch auf Velowegen unterwegs sein. Dieses kleine, überdachte Fahrzeug, das wie eine Mischung aus Seifenkiste und Tuk-Tuk wirkt, bringt frischen Wind in die Elektroflotte der Sharing-Community. Verkehrstechnisch als motorisierter Rollstuhl eingestuft, darf es nicht nur auf Velowegen fahren, sondern auch auf Veloparkplätzen abgestellt werden. Aktuell läuft ein Pilotversuch in einer Schweizer Stadt, doch schon bald sollen auch andere Städte folgen.


Diese Entwicklung stösst bei Velofahrern auf wenig Begeisterung. Die ohnehin knappen Abstellflächen für Velos, besonders in der Nähe zentraler Bahnhöfe, werden nun auch von diesen neuen Elektromobilen genutzt. Kritiker warnen, dass es kontraproduktiv sei, zusätzliche Fahrzeuge auf ohnehin überfüllten Veloparkplätzen zuzulassen.


Ein Vertreter des Bundesamts für Strassen erklärt, dass das neue Fahrzeug in der Schweiz als motorisierter Rollstuhl typengenehmigt und damit verkehrs- und betriebssicher ist. Da für motorisierte Rollstühle mit einer maximalen Geschwindigkeit von bis zu 30 km/h die gleichen Verkehrsregeln wie für Motorfahrräder gelten, dürfen sie auch die Radwege und entsprechenden Parkflächen nutzen.


In der Diskussion über das neue Fahrzeug gibt es geteilte Meinungen. Einerseits wird anerkannt, dass es eine positive Alternative zum Auto darstellt und somit weniger Platz im Verkehr beansprucht. Andererseits wird die Sorge geäussert, dass diese Fahrzeuge das Fahrrad oder das Zu-Fuss-Gehen verdrängen könnten, was der Gesellschaft insgesamt eher schadet.


Trotz der Bedenken gab es bisher keine grösseren Probleme oder Beschwerden in der Stadt, in der das Pilotprojekt läuft. Die Verantwortlichen sind zufrieden mit der Einführung des neuen Fahrzeugs und haben sogar eine Auszeichnung für ihre Zusammenarbeit mit der Stadt erhalten.


In naher Zukunft soll das Elektromobil in weiteren Städten verfügbar sein. Nutzer können das Fahrzeug, das eine Reichweite von rund 40 Kilometern hat, per Minute mieten. Voraussetzungen sind ein Mindestalter von 18 Jahren, eine Kreditkarte, ein Smartphone und eine spezielle Fahrerlaubnis.


Sicherheitsbedenken gibt es trotz der geringen Geschwindigkeit des Fahrzeugs. Zwar wird betont, dass eine niedrigere Geschwindigkeit das Unfallrisiko verringert, doch bleibt die Frage offen, wie das kleine Fahrzeug bei einem Frontalzusammenstoss mit einem grösseren Fahrzeug abschneiden würde.


Einige Kritiker sehen in diesen neuen Elektromobilen keine Notwendigkeit für die Strecken, auf denen sie eingesetzt werden. Sie betrachten sie eher als Konkurrenz zu Fahrrädern und E-Bikes, die ebenfalls auf den ohnehin knappen Velostreifen und Parkplätzen unterwegs sind. Für bestimmte Anwendungen, wie den Transport von Einkäufen, könnten sie jedoch eine sinnvolle Ergänzung sein.


Andere Stimmen fordern, dass diese Fahrzeuge nur von Personen genutzt werden sollten, die aufgrund einer Mobilitätseinschränkung tatsächlich auf sie angewiesen sind, und dass hierfür ein ärztliches Zeugnis erforderlich sein sollte.


Die Einführung dieser neuen Elektrofahrzeuge wirft viele Fragen auf, insbesondere wie sie sich in das bestehende Verkehrsnetz integrieren lassen, ohne die bereits knappen Ressourcen für Velofahrer weiter zu belasten. Die Debatte darüber, welche Rolle sie im urbanen Verkehr spielen sollen, wird sicherlich weitergehen, während immer mehr Städte über ihre Einführung nachdenken.

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