Wie die Neue Regionalpolitik (NRP) das Seeland stärkt

Neue Regionalpolitik (NRP)

Die Neue Regionalpolitik (NRP) des Bundes verfolgt das Ziel, Regionen ausserhalb grosser Agglomerationen wie das Seeland gezielt zu fördern. Im Zentrum stehen dabei die Erhöhung der wirtschaftlichen Wertschöpfung, das Stärken der Wettbewerbsfähigkeit, mehr Innovation und Nachhaltigkeit sowie der Erhalt — oder Neuschaffung — von Arbeitsplätzen in ländlichen Gebieten. Insbesondere durch Anschubfinanzierungen oder zinsfreie Darlehen werden Projekte unterstützt, die einen Beitrag zur Entwicklung leisten.

Umsetzung & Zuständigkeit

Die Kantone haben beim Vollzug der NRP eine bedeutende Rolle – so auch der Kanton Bern, der eng mit den Regionen zusammenarbeitet.

Die Region Seeland/Biel-Bienne fungiert dabei als zentrale Ansprechstelle: Sie berät Projektträger, unterstützt bei der Konzeption und Einreichung von Projekten und leitet bewertete Gesuche an kantonale Stellen weiter. Manchmal initiiert die Region auch eigene Projekte.

Förderschwerpunkte und Voraussetzungen

Damit ein Projekt für eine Förderung in Frage kommt, müssen verschiedene Kriterien erfüllt werden:

• Es sollte sich einem der thematischen Schwerpunkte zuordnen lassen (z. B. Tourismus, Industrie, natürliche Ressourcen, innovative regionale Angebote).

• Die Wirkung sollte über die Region hinaus (überregional) spürbar sein.

• Projektträger sollen Eigenmittel bzw. personellen Einsatz beisteuern (mindestens ca. 25 %) und der Bedarf an Starthilfe bzw. Anschubfinanzierung nachvollziehbar sein.

• Ausschlusskriterien gelten z. B. für private Einzelunternehmen, Projekte, die lediglich der Grundversorgung dienen, oder Vorhaben, die schon über andere Vorschriften zwingend vorgeschrieben sind.

Bei der Förderperiode 2024–2027 sind zudem Neuerungen eingeführt worden: Eine Nachhaltigkeitsbeurteilung ist Pflicht, und es wird mehr Gewicht auf Projekte gelegt, die lokale Wirtschaft stärken und das regionale Potenzial nutzen. Auch sogenannte Kleininfrastrukturprojekte außerhalb der Regionalzentren werden stärker berücksichtigt, solange sie für die Bevölkerung oder Wirtschaft vor Ort wichtig sind.

Themenfelder & Projektbeispiele

In der Region Seeland/Biel-Bienne geht es bei den NRP-Förderungen um verschiedene Bereiche:

Tourismus: Angebote sollen gebündelt und besser vermarktet werden, um Gästezahlen und Aufenthaltsdauer zu erhöhen. Beispiele sind eine digitale Plattform wie Bienne2go, nachhaltige Tourismusregionen oder auch Projekte wie eine schwimmende Floss-Bühne für Veranstaltungen auf dem Wasser.

Industrie & Innovation: Gefördert werden Projekte zur Bekämpfung des Fachkräftemangels, Kooperationen zwischen KMU und Fachschulen sowie Programme für technologische Bildung, etwa „Digital Kidz“.

Natürliche Ressourcen: Im Fokus stehen die Nutzung erneuerbarer Energien wie Sonne, Holz oder Wasser, Massnahmen zur Kreislaufwirtschaft sowie Projekte zur Förderung der Biodiversität.

Innovative regionale Angebote: Hierzu zählen Projekte, die Lebensqualität und Zusammenarbeit in der Region steigern. Dazu gehören beispielsweise Sprachaustausche für Schülerinnen und Schüler oder Mitwirkungsprojekte auf Gemeindeebene.

Rolle der Partner vor Ort

Regionale Organisationen wie seeland.biel/bienne, die Wirtschaftskammer Biel-Seeland (WIBS) und der Tourismusverein Biel-Seeland spielen eine entscheidende Rolle. Gemeinsam haben sie Leitsätze zur Stärkung der Wirtschafts- und Tourismusregion entwickelt, die als strategischer Rahmen bis 2030 dienen und als Grundlage für die Auswahl und Umsetzung von Projekten herangezogen werden.

Warum die NRP im Seeland wichtig ist

Die Neue Regionalpolitik bietet die Möglichkeit, vorhandene Ressourcen gezielt zu nutzen und Entwicklungschancen zu fördern. Dank klarer Förderkriterien und der aktiven Einbindung lokaler Partner entstehen Projekte, die positive Wirkung auf Wirtschaft, Umwelt und Gesellschaft haben. Für Gemeinden und Unternehmen im Seeland bedeutet das: neue Impulse für Innovation, zusätzliche Wertschöpfung vor Ort und eine gestärkte Wettbewerbsfähigkeit.

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